Umsonstläden gibt es ja bereits in einigen Städten in Deutschland. Nur leider immer irgendwie in denen, die nicht gerade um die Ecke liegen. Wie oft habe ich das schon bedauert. Wäre es nicht praktisch, wenn es einen Ort in der Nähe gäbe, wo man seine nicht mehr benötigten Dinge einfach ruhigen Gewissens abgeben könnte, weil sich ein Anderer noch darüber freut und wo man auch gleich etwas mitnehmen könnte, das man ohnehin gerade braucht und das alles auch noch völlig kostenlos?
Wie das so ist, man wartet und wartet bis irgendwann jemand auf die Idee kommt, solch einen Laden in der Nähe zu eröffnen und die Zeit vergeht und nichts geschieht... wie so oft im Leben, wenn man wartet, dass es ein anderer in die Hand nimmt. Es ist manchmal doch wirklich zum Verzweifeln!
Wie kommt man also plötzlich auf die Idee, dass man selbst einen Umsonstladen in der eigenen Stadt eröffnen könnte?
Ich war wieder einmal auf der Suche bei den eBay Kleinanzeigen nach günstiger Kinderkleidung für meinen Sohn, da stieß ich auf eine Anzeige in der die Kleidung völlig kostenlos abgegeben werden sollte in einem Laden in Bayern. Man müsse diese nur abholen. Die Lager seien voll.
Nun ja, Bayern ist nicht gerade um die Ecke, wenn man in Hattersheim wohnt und so schrieb ich einfach eine Nachricht und fragte, ob man mir die Sachen nicht einfach zuschicken könne, wenn ich die Versandkosten übernehmen würde. Ich erhielt eine sehr nette Antwort. Der Versand war aus organisatorischen Gründen zwar leider nicht möglich, aber es stellte sich heraus, dass es sich hier um einen Umsonstladen handelte und man lud mich freundlich ein, doch einfach einmal vorbei zu kommen und mitzunehmen was ich brauche und das völlig kostenlos, was ja wie gesagt bei der Entfernung leider nun nicht so einfach ist.
Wieder einmal bedauerte ich es, dass es hier keinen Umsonstladen gibt. Mein Mann und ich verschenkten selbst seit Wochen alles Mögliche an Bekannte, von Kinderkleidung, die unserem Sohn mittlerweile zu klein ist, über Spielzeug, das nicht mehr benötigt wird usw., da sich doch im Laufe der Zeit Einiges ansammelte und unnötig Platz wegnahm. Wer schon einmal versucht hat, Kinderkleidung weiterzuverkaufen, sei es auf einem Kinderkleiderbasar, dem Flohmarkt oder über das Internet, weiß wie mühselig, zeitraubend und nervtötend das sein kann.
Und plötzlich, als ich so die nette Nachricht der Dame vom Umsonstladen in Bayern laß, sagte irgendetwas in mir: "Gründe doch selbst einen Umsonstladen!" Und die Idee war geboren. Mal sehen, was sich daraus machen lässt. Alles beginnt ja bekanntlich mit einer guten Idee und einem Traum.
Wir werden sehen, wo es hinführt.
Herzliche Grüße, Ilka Berikhan
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